Am 7. März 2018 trafen sich im Stadthotel Freiburg die Teilnehmer der Studiengruppe der DGOI Südbaden bei Studiengruppenleiter Dr. Marko Knauf. Als Referent waren Dr. Georg Bayer und Willi Seidenberger, Geschäftsführer und Inhaber der Firma Pro Hygienica in Waldkirch geladen.
Zur Eröffnung der Studiengruppensitzung begrüßten der Past-Präsident der DGOI Dr. Georg Bayer und Dr. Marko Knauf herzlichst ihre 26 Gäste.
Dr. Georg Bayer eröffnete den Abend mit einem eindrucksvollen Vortrag zum Thema Weichgewebsmanagement mit der Frage:
„Welchen Einfluss hat die Implantat – Hardware auf das Weichgewebsmanagement?“
Mit einer unvergleichlichen Überzeugung und Leichtigkeit präsentierte Dr. Georg Bayer seine Fallbeispiele, welche aufgrund seiner langen Erfahrung gewohnt praxisnah vermittelt werden konnten.
Anhand unterschiedlicher Fallpräsentationen stellte er die Vorteile u.a. des SIC Vantage Implantatsystems vor, welches ihm bei den Wünschen und Erwartungen der Patienten exzellente Dienste leistet. Ästhetik und Schnelligkeit stehen oft im Widerspruch – nicht aber bei den neuartigen provisorischen Versorgungsmöglichkeiten des SIC Vantage. Der Patient verlässt direkt z.B. nach einer Extraktion und Sofortimplantation eines Einzelzahnes mit einem Provisorium, die Praxis. Das Provisorium wird in diesem Fall nicht verschraubt, sondern mit Hilfe eines Peek Käppchens direkt auf den Einbringpfosten geklickt.
Das Implantatsystem selbst, verfügt aufgrund eines 2,8 Grad Morse Taper Konus auf einer Fläche von 3mm über eine unvergleichliche, selbsthemmende Konusverbindung, welches herausragende Werte bezüglich Stabilität liefert. Auf diese Weise können lästige Schraubenlockerungen erst gar nicht entstehen. Auf eine Okklusalverschraubung darf gänzlich verzichtet werden. Die definitive Versorgung wird durch Aufbiss eingesetzt – quasi gesteckt. Diese „gesteckte“ Konusverbindung würde sich im Falle einer Reparatur mit einem speziellen Ausdrehwerkzeug jedoch wieder lösen lassen.
Wertvolle Tipps aus der Praxis für die Praxis:
Wichtig bei der gesamten Vorgehensweise ist eine absolut schonende Extraktion!
Konkret heißt das für Dr. Bayer, biologisch zu denken und die natürlichen Heilungsprozesse nach der Extraktion zu nutzen.
Wichtige Voraussetzung ist eine knochen- und gewebeschonende Zahnentfernung. So lassen sich die sharpeyschen Fasern im Sulcus vorsichtig mit einem Periotom entfernen, um die Knochenwand zu schonen und die Blutversorgung der perimplantären Gingiva im Hinblick auf eine schöne Papille aufrechtzuerhalten. In Kombination mit einer Sofortimplantation lässt sich über ein niedertouriges Bohren für die Aufbereitung des Implantatbetts viel Eigenknochen für das Auffüllen der Alveole gewinnen. Ziel ist ein natürliches, stabiles Weichgewebe. Dafür ist es wichtig, das Emergenzprofil mit Hilfe von individualisierten, provisorischen Abutments früh zu formen. Dr. Bayer zeigte wie das Schrauben und zementlose Arbeiten postoperativ funktioniert und sich die weitgehend extraorale Anpassung der Langzeitprovisorien realisieren lässt.
Praxisbegehung und Validierung unumgänglich.
Die Herausforderung der Praxisbegehung ist nicht die Begehung, sondern „wann ist die Begehung?“ Willi Seidenberger Geschäftsführer und Gründer von Pro Hygienica referierte an diesem Abend über das Thema Prozessvalidierung in der Praxis und die Aufbereitung von dentalem Instrumentarium nach den aktuellen Richtlinien.
Dieses Thema führte noch nach den Vorträgen zu hitzigen Diskussionen.
Im Anschluss gab es bei einem kleinen Imbiss die Gelegenheit zu einem kollegialen Austausch.