Seit November 2019 fanden in den bundesweit über 30 Study Clubs der DGOI wieder zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Leiter der Study Clubs hatten namhafte Referenten mit aktuellen Themen und Fragestellungen zu Keramikimplantaten, Sofortimplantation, Knochenaugmentation, digitaler Implantologie und Prothetik eingeladen.
Study Club Frankfurt am Main
„Wozu Keramikimplantate? Titan funktioniert doch!?“ Mit dieser Frage hatte Muzafar Bajwa MSc das Interesse seiner Kollegen in der Mainmetropole geweckt. Antworten gab Dr. Thomas Hoch, Kamenz, der seit 2007 Patienten mit Keramikimplantaten versorgt. Zirkonoxidimplantate werden seit ein paar Jahren zunehmend salonfähig und mit Erfolg angewendet.
Die Gründe für die Wahl eines Keramikimplantats als Wurzelersatz sind verschieden, zum Beispiel: die deutlich höhere Biokompatibilität gegenüber dem metallischen Titan, die hervorragenden gingivalen Eigenschaften, das schöne Weiß für hohe ästhetische Anforderungen oder auch die teilweise einfachere Behandlung mit einteiligen Sofortimplantaten. Dr. Hoch beleuchtete die immunologischen Risiken bei Titanimplantaten und wie man diese erkennt. Wie geht man mit der Alternative Keramikimplantat um?
Der Referent stellte die chirurgische und prothetische Anwendung verschiedener Keramikimplantatsysteme vor und gab Entscheidungshilfen für die Materialauswahl. Interessant war zudem, welchen Einfluss zum Beispiel Vitamin D und Mineralstoffe bei der Einheilung von Implantaten haben.
Vielen Dank an Camlog, PVS Dental und VOCO GmbH für die Unterstützung dieser Veranstaltung.
Study Club Hamburg
Mitte November 2019 hatte Dr. Christian Buhtz MSc seine Kollegen zum Austausch mit Dr. Harald Hüskens, Uedem, eingeladen. Er beeindruckte mit seinem fundierten Vortrag zu dem Thema „Sofortimplantation/Sofortversorgung – Möglichkeiten und Grenzen“. Übersichtlich erläuterte er die unterschiedlichen Konzepte und Techniken, die er derzeit anwendet. Anhand vieler klinischer Fälle belegte er, dass selbst bei erheblichen knöchernen Defiziten sichere und vorhersagbare Ergebnisse mit der Sofortversorgung erzielt werden können. Besonders hervorgehoben wurde dabei die ISQMessung als wichtiger Erfolgsgarant. Die Kollegen konnten dank der praxisnahen Darstellung viele Tipps für die praktische Umsetzung mit in ihre Praxen nehmen.
Herzlichen Dank an die Industriepartner MegaGen und Health Coevo AG für ihre Unterstützung, dank der dieses Treffen wieder in angenehmer Atmosphäre stattfand.
Study Club Südliches Westfalen
Über die Vorteile und Indikationen für „Sofortimplantationen und Sofortversorgungskonzepte“ sprach Anfang Dezember 2019 Dr. Puria Parvini MSc, Frankfurt am Main. Die Sofortimplantation ermöglicht den weitgehenden Erhalt der Strukturen von Hart und Weichgewebe in der ästhetischen Zone, stellt den Behandler jedoch vor große Herausforderungen. In einer einzigen Sitzung wird der Zahn extrahiert, das Implantat inseriert und der Patient mit einer provisorischen Krone versorgt. Anhand von evidenzbasiertem Wissen, erprobten Behandlungskonzepten und klinischen Fallbeispielen wurde die Entscheidungsfindung für oder gegen eine Sofortimplantation erarbeitet, und auch die Möglichkeiten der Sofortversorgungen auf dem konventionellen oder digitalen Workflow wurden vorgestellt.
Dr. Frank Michael Lösser MSc bedankte sich bei der Straumann Group für die Unterstützung der Veranstaltung.
Study Club Bergstraße
Im Dezember 2019 hatte Prof. Dr. Fred Bergmann, PastPräsident der DGOI, den hochkarätigen Referenten Dr. Thomas Hanser, Olsberg, zu dem Thema Knochenschalentechnik und Weichgewebsmanagement im Rahmen dreidimensionaler Kieferkammaugmentationen eingeladen. Im Fokus stand das Zusammenspiel klinischer und biologischer Faktoren im Rahmen augmentativer Maßnahmen.
Unter Berücksichtigung biologischer Grundlagen und durch die Applikation des biologischen Potenzials autogener Hart und Weichgewebstransplantate lassen sich dreidimensionale Kieferkammdefekte ästhetisch und funktionell zunehmend vorhersagbar rekonstruieren. Klassische Augmentationstechniken wurden modifiziert, um autogene Knochentransplantate schneller und sicherer einheilen zu lassen. Dank dieser Techniken kann die Patientenbehandlungszeit verkürzt und eine langfristige Kieferkammvolumenstabilität erreicht werden. Im Rahmen augmentativer Maßnahmen spielt das Weichgewebsmanagement für eine optimale Ästhetik sowie den komplikationslosen Heilungsverlauf eine essenzielle Rolle. Die Exposition eines Transplantats durch Wunddehiszenz kann das Endergebnis nachteilig beeinflussen und gefährdet die Möglichkeit, das Implantat in eine anatomisch korrekte Position zu inserieren. Passive und spannungsfreie Lappendesigns können Komplikationen vermeiden. Innovative Weichgewebsplastiken ermöglichen zudem eine Stabilisierung der periimplantären Weichgewebe und wirken sich positiv auf den alveolären Volumenerhalt aus.
Diese Veranstaltung unterstützte Dentsply Sirona Implants, herzlichen Dank.
Study Club Vorderpfalz
Mit einem prothetischen Thema erwarteten Dr. Dr. Kay Haschemian MSc und Ztm. Christian Lucka am 22. Januar 2020 ihre Kollegen. Als Referent war Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, mit dem Thema „Befestigung implantatgetragener Einzelkronen – ohne Schrauben und Zement“ zu Gast. Er stellte zu den bekannten Verfahren Verschrauben oder Zementieren eine neue Technik vor. Bisher ließen sich weder beim Verschrauben noch beim Zementieren technische Komplikationen wie Lockerung oder Frakturen von Abutmentschrauben ausschließen und biologische Risiken wie Periimplantitiden durch Zementreste vermeiden. Mit dem neuen konometrischen AcurisKonzept lässt sich jedoch ein effektiver wie effizienter Workflow realisieren, der die Vorzüge beider Verfahren zwar nutzt, die Risiken aber vermeidet. Das Konzept beruht auf industriell hochpräzisen, vorgefertigten Komponenten: einem Abutment mit einem 5,7-Grad-Außenkonus und einer Kappe mit passgenauem Innenkonus. Mit einem speziellen Befestigungstool fixiert, weist die Krone eine hohe klinische Stabilität auf, kann aber vom Behandler bei Bedarf abgehoben und wieder aufgesetzt werden. Dr. Gehrke erläuterte die Inzidenz und Grundproblematik biologischer und technischer Komplikationen in der Implantatprothetik. Er erörterte die verschiedenen Indikationen der konometrischen Verbindung mit Acuris und zeigte dessen Workflow von der Implantation über die notwendigen Laborschritte bis hin zur Eingliederung.
Herzlichen Dank Dentsply Sirona Deutschland für die Unterstützung der Fortbildung.
Study Club Sachsen Ost
Knochenaufbau mit autologem (eigenem) oder allogenem (Spender)Knochen? Diese Frage stellen sich implantologisch tätige Zahnärzte immer wieder. Damit die Kollegen gleich zu Beginn dieses Jahres fundierte Antworten erhielten, hatte Dr. Thomas Hoch am 29. Januar 2020 als Referenten Dr. Robert Würdinger, Marburg, eingeladen.
Allogene Knochentransplantate sind auf dem Vormarsch und lösen innovative Denk und Vorgehensweisen aus, teilweise sogar die altbewährten Materialien ab. Können die neuen Materialien das halten, was sie versprechen? Möglichkeiten der Kieferkammrekonstruktion gibt es viele: autolog, allogen, xenogen. Was brauchen wir wirklich und wie setzt man die verschiedenen Materialien sinnvoll ein? Der Referent ging diesen Fragen auf den Grund und nahm Stellung zu neuen Denkansätzen sowie zu bewährten Techniken. Er stellte dar, dass auch allogene Knochentransplantate ihre Daseinsberechtigung haben.
Herzlichen Dank an die Straumann Group für die Unterstützung der Veranstaltung.
Study Club Rhein Main
Der jüngste Study Club der DGOI startete am 12. Februar 2020 in das Fortbildungsjahr. Dr. Dr. Nico Laube MSc hatte das Thema Sofortimplantation/versorgung und schablonengeführte Implantatchirurgie auf das Programm gesetzt und als Referenten Normen Eckert und Stephan Dalberg, beide Wimsheim, eingeladen.
Zunächst stellte Stephan Dalberg eine neue Implantatlinie vor und berichtete über die Gedanken, die sich Camlog bei der Neuentwicklung des Implantats gemacht hat. Vorgestellt wurden die Indikationen, die mit der neuen Progressive Line abgedeckt werden können. Zudem gab es spannende Einblicke in das Produktmanagement. Anschließend stand die schablonengeführte Implantatchirurgie im Vordergrund, die beim Einstieg in die digitale, ästhetische Sofortversorgung unterstützen kann. In diesem digitalen Arbeitsprozess interagiert das gesamte zahnmedizinische und technische Behandlungsteam, um die bestmögliche Lösung für die Patienten zu erarbeiten. Anhand eines Fallberichts erläuterte Normen Eckert den digitalen Workflow mit Dedicam, der Anwendern die Flexibilität gibt, Arbeitsschritte intern umzusetzen oder alternativ an Camlog auszulagern.
Die Veranstaltung unterstützten Camlog und BFS Health Finance – herzlichen Dank.
Study Club München
Mitte Februar 2020 stand bei Dr. Marc Hausamen und Andreas L. Jordan in München der digitale Workflow im Praxisalltag im Fokus. Priv.Doz. Dr. Sebastian Patzelt MSc, Zimmern o. R., stellte die Möglichkeiten und die Vorgehensweise mit einem Intraoralscanner vor. Die computergestützte optische Abformung stellt in der heutigen Zeit eine hervorragende Alternative zu konventionellen Abformmethoden dar. Es lassen sich nahezu alle klinischen Situationen computergestützt erfassen und in einen digitalen Workflow integrieren. Gerade für die Erfassung von Implantaten ist diese Methode eine hochwertige effiziente Alternative. Der Referent stellte ein innovatives Abformsystem sowie auf die Praxis zugeschnittene digitale Workflows für festen bis herausnehmbaren Zahnersatz vor. Außerdem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die digitale Abformung direkt live auszuprobieren.
Danke an SIC invent AG für die Unterstützung der Veranstaltung.
Study Club Frankfurt am Main
Um die Prothesenstabilisierung mit Miniimplantaten ging es am 19. Februar 2020 mit dem Referenten Dr. Wolfgang Tamminga, Beckum. Im Fokus standen Miniimplantate mit Durchmessern von 1,8 mm bis 3,0 mm, mit denen zum Beispiel Unterkieferprothesen stabilisiert werden können. Die Anwendung ist relativ einfach gehalten, weil nur wenige Werkzeuge benötigt werden und das Einsetzen der Implantate häufig ohne Aufklappung im Insertionsgebiet geschehen kann. Auch ist eine Sofortbelastung möglich, wenn beim Eindrehen eine genügend hohe Kraft (35 Ncm) erreicht werden kann. Der Referent hob die Vorteile von Miniimplantaten hervor, die sich auch für andere Versorgungsfälle eignen – also nicht nur für die Prothesenstabilisierung. Sein Fazit lautete: Miniimplantate sind eine sinnvolle Ergänzung zu konventionellen Implantaten.
Study ClubLeiter Muzafar Bajwa MSc bedankte sich bei Full Smile – Dental Partner für die Unterstützung der Veranstaltung.